Preisverleihung „Sei Friedenskünstler*in“

Preisverleihung des Kunstwettbewerbs "Sei Friedenskünstler*in" am Samstag, 13. Juli 2024, im Friedensmuseum Meeder

Kreativ für den Frieden!

Die zufällig Vorbeigehenden dürften sich gewundert haben, denn vor der Anna B. Eckstein-Grundschule in Meeder ragte am Samstagmorgen, den 13. Juli, innerhalb weniger Minuten das gigantische aufblasbare Logo der DFG-VK auf:  Zwei Hände, die einen Gewehrlauf zerbrechen. Dieses mobile Friedensmahnmal begrüßte die Preisträgerinnen samt ihren Familien sowie Interessierte auf einer Premiere: Der ersten Preisverleihung des Schulkunst-Wettbewerbs der DFG-VK Bayern im Friedensmuseum Meeder.

In einer etwa zweistündigen Veranstaltung war viel Abwechslung geboten: Musik, sowohl zum Mitklatschen als auch für das Herz, ein kooperatives Spiel, das die Anwesenden zu einer Gemeinschaft verband und natürlich viele Worte zu Ehren der Siegerinnen. Allerdings hatten diese selbst ebenfalls Einiges zu sagen und gaben dem Publikum ihre Botschaften und Denkanstöße mit auf den Weg.

Aus drei Alterskategorien wurden insgesamt 16 Schülerinnen von über 70 Teilnehmenden aus Bamberg, Kronach und Lichtenfels ausgezeichnet. Jeder Preisträgerin wurden hochwertige Kunstmaterialien für ihre weitere Laufbahn übergeben. Dieses Kreativpaket kam in einem schicken Beutel der Deutschen Friedensgesellschaft daher, den die berühmte verknotete Pistole vor dem Gebäude der vereinten Nationen in New York zierte. Zusammen mit Infomaterial, Stickern und Buttons der deutschen Friedensgesellschaft enthielt das Paket also Impulse zur weiteren kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden.

Die Preisträgerinnen der Unterstufe hatten sich mit der Frage auseinandergesetzt, was für sie am Frieden besonders wertvoll ist. In ihren Werken zeigten sie sich selbst und die Friedenstaube, wie sie gemeinsam das genießen und schützen, was der Frieden möglich macht. Eine der jungen Siegerinnen erinnerte die BesucherInnen an das im Krieg so zerbrechliche Glück von Familien und Freundschaften. Die Gewinnerinnen der Mittelstufe bildeten den Frieden mal als Taube, mal als Engel, als ideelle Mutter aller Menschen oder als einen fliegenden Gedanken ab. In ihm begegnen und versöhnen sich alle Religionen und Nationen. Er wurde als Kraft gezeigt, die die Welt aus dem Kreuzfeuer der Kriege heraushebt, aber auch als eine stets verwundbare und fragile Vision dargestellt. Die ausgezeichneten Schülerinnen der Oberstufe widmeten sich dem Frieden gestalterisch besonders vielfältig, mal traditionell mit Öl-, Aquarell-, Acryl-und Temperamalerei, mal mit modernen Collagen aus Kopien, Tonpapier oder Zeitungen. Die thematische Bandbreite war sogar noch größer: Das Leiden von Kindern, Eltern und Geflüchteten fand hier besonders berührende Bilder, aber auch die Anziehungskraft der Vision vom Frieden wurde eindringlich visualisiert. Die Siegerinnen Freya Lang, Diana Wich und Marleen Stedler gaben Einblicke in ihren Schaffensprozess, ihre Absichten und Motivation. „Wie wäre es mit der Ausrufung des ersten Weltfriedens?!“ Diese nachdenklich stimmende Frage auf dem Gemälde von Johanna Krauß aus der 12. Klasse des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels gab aber einen derart außergewöhnlichen Denkanstoß, dass es mit dem Sonderpreis des Wettbewerbs gewürdigt wurde.

Für alle neugierig Gewordenen findet sich hier der Link zu einem Film, der die preisgekrönten Werke zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=u7uWc9RVvIQ

Der Frieden bietet viel Raum für die Vorstellungskraft, wie die jugendlichen Künstlerinnen bewiesen haben.  Anna B. Eckstein, der Pazifistin und Lehrerin, der ein Raum im Museum gewidmet ist, hätte das sicherlich gut gefallen!